Müllfloss auf dem Inn, Reinhard Artberg Kunstaktion 1980

Das Objekt war von mir, aufgrund einer Einladung der Kinderfestwochen in Fulpmes(Tirol), konstruiert worden.

Nach dem Bau eines Funktionsmodelles zeichnete ich 52 technische Pläne mit allen Details bis zu den Schrauben. Gebaut wurde es, wie schon die Wohnwolke, in der Schlossereiwerkstatt von Alois Schild zusammen mit Heinz Stoessel und mir. Wir arbeiteten zu dritt ein halbes Jahr und benötigten weit über 2000 Arbeitsstunden.

Es war ein kritischer Beitrag zu den Kinderfestwochen und trat mehrere Male in Zusammenhang einer Inszenierung von Brigitte Ohlrogge  in Aktion. Die Kinder wurden dabei als bunte Individuen vom Objekt "gefressen" und kamen schließlich nach dem Durchschreiten des transparenten Gedärmes manipuliert, als graue Einheitswesen am After heraus.

Manipulations-maschine 85

 

Der junger Musiker Charly Mayer komponierte zu den Aktionen eine avantgardistische Musik, die während der Vorstellungen gespielt wurde. Es waren eindrucksvolle Szenen wo uns der Rücken zu kribbeln begann.

Heute (2020), wo ich diese Zeilen schreibe kann man ruhig sagen, dass das Thema wie die visuelle Umsetzung mehr denn je den Zeitgeist, auch von heute, trifft.

Es war wohl das aufwendigste Objekt das ich bis heute (2020) baute. Es war trotz seiner Größe voll beweglich - konnte aufstehen und sich durch Verlängern und Verkürzen des Körpers auch fortbewegen. Das 12m lange und 6.5m hohe Stahlungeheuer war 1200kg schwer und mit einem Dieselaggregat und Druckluftzylindern angetrieben. Es wurde ferngesteuert.